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Tamara Ireland Stone mit "Buxtehuder Bulle" ausgezeichnet

Tamara Ireland Stone mit „Buxtehuder Bulle“ ausgezeichnet – Laudatoren loben Geist und Sogkraft des Buches

Buxtehude. „Ich kann es kaum fassen, ich bin so überwältigt. Ich stehe nur Ihretwegen hier“, mit diesen Worten hat die US-amerikanische Autorin Tamara Ireland Stone am Freitagabend den mit 5.000 Euro dotierten Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle aus den Händen der Buxtehuder Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt entgegengenommen. Geehrt wurde die 1969 in Frankfurt am Main geborene Autorin vor rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Buxtehuder Halepaghen-Bühne für ihren Jugendroman „Mit anderen Worten: ich“ („Every last word“), erschienen im Magellan-Verlag in der Übersetzung von Sandra Knuffinke und Jessika Komina.

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„Wir sind fasziniert, inspiriert, angerührt und bewegt.“
Die Laudatoren, der Buxtehuder Pastor Lutz Tietje (St. Paulus Gemeinde) und seine Ehefrau, die Fachärztin für Kinder und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Dr. Maren Tietje, lobten den Geist des Buches: „Sie, liebe Tamara, lassen uns die Kraft von Worten spüren, und lassen uns erleben, wie ein Ich sich selbst sucht und findet. Und wir sind fasziniert, inspiriert, angerührt und bewegt.“

Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt betonte die besondere Bedeutung der Literatur und die Macht der Sprache: „Worte können trösten, aber auch tief verletzen.“ Tamara Ireland Stone sei es gelungen, mit ihrem Roman ihre Leser für sich einzunehmen. Mehr noch: „Tamara, Sie haben Buxtehude verzaubert.“

US-Autorin nannte die Auszeichnung als eine ganz besondere Ehre
Tamara Ireland Stone war zu tiefst gerührt und sagte: „Dass ich diesen Preis bekommen habe, ist eine unglaublich große Ehre. Als Autor hofft man, dass die von uns geschaffene Welt einen Einfluss hat auf die Leser hat. Dieser Preis zeigt mir, dass es mir anscheinend gelungen ist zu berühren.“

Protagonistin des Buches ist Samantha. Der Teenager verheimlicht aus Angst, als verrückt abgestempelt zu werden, mühsam seine Zwangsstörung. Worte sind nicht Samanthas Freunde. Im Gegenteil: In endlosen Gedankenschleifen verfolgen sie Sam und hindern sie daran, ein unbeschwertes Leben zu führen. Doch die Begegnung mit Caroline ändert ihr Leben. Caroline schaut hinter Sams Fassade und lädt sie ein, sich einem geheimen Dichterklub anzuschließen. Hier erlebt Sam zum ersten Mal die befreiende Kraft von Worten und kommt sich selbst wieder nahe.

Slammer demonstrierten Macht der Worte auf der Bühne
Der Moderator der feierlichen Preisverleihung, Sven Kamin, und seine Kollegin Tabea Farnbacher – beide gehören zu den erfolgreichsten Slammern Norddeutschlands – hatten das Thema des Buches „Gefühlswelt Jugendlicher und die Macht der Worte“ aufgenommen. Sie gestalteten das Rahmenprogramm. Tabea Farnbacher bat das Publikum, die Augen zu schließen und trug dann auf der Bühne sitzend den Slam „Stromausfall“ vor. Sven Kamin hingegen feuerte mit ganzem Körpereinsatz dem Publikum das „Terrorgedicht“ entgegen und imaginierte ein Zweigespräch mit den „Alten Meistern“ Johann Wolfgang Goethe, Franz Kafka oder etwa Hermann Hesse.

In Anlehnung an den geheimen Dichterclub im Roman interpretierten Kamin und Farnbacher mit dem „Buxtehuder Dichterclub“ – bestehend aus sechs Buxtehuder Slammern – eine zentrale Szene des Buches auf ihre Weise. Musikalisch begleitet wurde das Rahmenprogramm von Guido Jäger und Angel García Arnés.

Stone suchte den Kontakt zu ihren Lesern und gab Autorgramme Im Anschluss an die Preisverleihung suchte die Autorin den Kontakt zu ihren Leserinnen und Lesern. Beim Signieren ihrer Bücher, kam sie ins Gespräch mit ihrer Zielgruppe. „Schreiben ist ein einsamer Prozess, der Kontakt mit den Lesern ist mir so wichtig. Im Gespräch finde ich heraus, wie die Leser meine Welt, die Charaktere verstehen und wo sie Anknüpfungspunkte finden“, so Stone.

Bereits am Nachmittag war in Buxtehudes Altstadt die 46. Platte des Buxtehuder „BULLEvard“ – eine Messingplatte, versehen mit Namen der Siegerin und des prämierten Buches, – von Tamara Ireland Stone und Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt eingeweiht worden.

Tamara Ireland Stone war schon bei Bekanntgabe der Jury-Entscheidung Ende August sehr gerührt. „Ich war total geschockt und überrascht. Und jetzt bin ich so dankbar für diese unglaubliche Ehre.“ Tamara Ireland Stone freute sich darüber, wie herzlich sie und ihr Vater Bill in Buxtehude empfangen wurden. „Wir kamen als Fremde und gehen als Freunde – wenn wir überhaupt wieder gehen.“